Wut kann eine treibende Kraft sein, die Formen des öffentlichen Widerstands als politisches Potenzial entfaltet und herrschende Gesellschaftsstrukturen in Frage stellt. In der Arbeit Scharfes Stück setzt sich die Künstlerin Ana-Halina Ringleb mit dem Zusammenhang zwischen patriarchal und kolonial geprägten Privilegien und der Möglichkeit eines gesellschaftlich akzeptierten Ausdrucks von Wut auseinander.
Gemeinsam essen:
Das monatliche Hosting-Format Pasta Arrabbiata, das Ana-Halina Ringleb 2017 in ihrem Studio in Berlin startete und seit 2021 in Hannover betreibt, dient als Grundlage für das Projekt Scharfes Stück, um das Potenzial von Wut in einem gemeinschaftsstiftenden und emanzipatorischen Akt zu untersuchen. Während des gemeinschaftlichen Pastaessens findet die Performance Performance einer Alltäglichkeit statt, in der nicht nur ein Wut-Archiv entsteht, das durch das Kochen und Einkochen einer sehr scharfen Soße über den Verlauf der Abende hinweg aufgebaut wird. Die Arbeit hebt auch das Kochen und Versorgen als einen alltäglichen Akt hervor, der wie die Wut bei Frauen im Alltag unsichtbar gemacht wird. Die haltbar gemachten „wütenden“ Soßen aus den Veranstaltungen sind jeweils die Grundlage für das gemeinschaftliche Pastaessen und dienen als Erinnerung an eine Wut, die bleibt, verbindet und nährt.
Zusammen verdauen:
Zum Abschluss des Hosting-Formats werden Redner*innen zum Tischgespräch eingeladen, um ihre Erfahrungen und Perspektiven zum Thema Wut in einem öffentlichen Gespräch mit Besucher*innen zu teilen.
Eine Hosting- und Performance-Reihe, die sich aus einer intersektional-feministischen Perspektive mit Wut beschäftigt.
2023
Feb–Jun 2023, jeden 15. im Monat, 18–22 Uhr & Tischgespräch: 17. Jun, 18 Uhr
Kornbrennerei Hainholz, Bertramstraße 4B, 30165 Hannover
Fotos: Moritz Schorpp, 2023
Gefördert vom Kulturbüro Hannover