In Er rief: Fall ab! steht eine Performerin einer Kamera gegenüber. Ein kleiner Teil des anwesenden Publikums wird Gegenstand der Performance. Dieser sitzt hinter der Kamera und direkt vor einem Monitor, der das Kamerabild live überträgt. Die Zuschauer*innen können zwischen der Betrachtung des live stattfindenden Geschehens als auch des Videobildes wählen. Dem restlichen Publikum bleibt der Blick auf das laufende Videobild verwehrt. Die Performerin bewegt einen flexiblen Spiegel, erst hinter sich und dann vor sich in die Kamera. Die Blicke des gesamten Publikums werden dabei umgelenkt und verzehrt in den Raum zurückgeworfen.
Die Arbeit untersucht den Blick der Kamera als den Blick des Anderen. Welche Blickentscheidungen trifft ein Publikum, welches das live stattfindende Geschehen zugleich durch den Blick einer Kamera verfolgen kann? Wie beeinflusst Videotechnik das menschliche Betrachten?
Ausstellung Play!, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin, 2017 und Ausstellung Rundgang, Jahresausstellung der UdK Berlin, 2016
Bilder: Medienhaus, UdK Berlin, 2016